ASP Interview

ASP Interview

Aus Anlass der 15 Jahre Jubiläumstour konnten wir Anfang Oktober 2014 mit ASP ein Interview führen.

Auch ganz persönliche Fragen von einigen Fans hat uns ASP mit beantwortet.

Frage der Redaktion musik-dresden.de:

Im Laufe der Jahre ist ASP ja immer mehr zum Gesamtkunstwerk geworden, das den Fans einzigartige Momente beschert.

Wie steht ihr zum Thema Fankultur, was erwartet, was wünscht ihr euch von euren Fans?

Asp: Nun, man muss natürlich zunächst mal ganz klar sagen, dass wir als Indie-Band extrem auf die Unterstützung unserer Fans angewiesen sind. Wir können schlicht nicht überleben, wenn die Fans sich nicht bewusst sind, dass wir mit unserer Kunst niemals reich werden können. Wenn wir aber weitermachen sollen, was wir unbedingt wollen, dann schaffen wir das tatsächlich nur mit der Unterstützung unserer Fans. Aber mal ganz weg vom Aspekt der Unterstützung wünschen wir uns natürlich, dass unsere Hörer sich auch weiterhin noch die Zeit nehmen, ASP-Alben als Gesamtkunstwerke zu sehen und sich für eine neue CD ein bisschen Zeit nehmen. Zum einen, um sich darauf einzulassen und zum anderen auch, um ein Album auch über längere Zeit wirken zu lassen. Wir sind seit jeher Alben-Künstler und ich finde die Entwicklung mehr als schade, dass heute oft nur noch Einzelsongs gedownloaded werden. Und diese müssen dann innerhalb von 30 Sekunden „zünden“. Man verpasst so viel, wenn man einem Song nicht die nötige Zeit gibt.

Frage der Redaktion musik-dresden.de:

ASP besteht seit stolzen 15 Jahren und ist eine der erfolgreichsten Bands der schwarzen Szene.

Welche der Songs, die ihr auf der Jubiläumstour spielt, würdet ihr dabei als besondere Meilensteine eurer Bandgeschichte betrachten?

Asp: Natürlich alle. Wir spielen ja an zwei Abenden hintereinander auch gerade viele Songs, die wir in den vergangenen Jahren eher selten im Programm hatten und bei der Auswahl ist mir wieder bewusst geworden, dass es mir sehr schwer fällt, einzelne Songs über andere zu stellen. Das war auch schon bei der Auswahl für unsere neue Werkschau eine echte Herausforderung. Von mir aus hätten es gut und gerne vier CDs sein können statt einer Doppel-CD, so viele Songs gefallen mir – man möge mir verzeihen, wenn das eitel klingen sollte – aus der eigenen Musikhistorie.

Lorenz aus Weimar möchte wissen:

Wie würdet ihr eure Musik mit 3 Worten beschreiben ? Und wie mit 3 Sätzen ?

Asp: Dunkle phantastische Entdeckungsreisen.

Mit drei Sätzen? Wozu, wo ich doch nun schon auf drei Worte zusammenfassen konnte?

Jasmin aus Dresden: Auf eurer Zaubererbrüder-CD habt ihr die sorbische Krabat-Sage aufgegriffen. Wie seit ihr ursprünglich auf diese Idee gekommen?

Kennt ihr eigentlich die Krabat-Mühle in Schwarzkollm? Ich war schon öfter dort und finde, das wäre eine fantastische Location für ein ASP Konzert. Ist da mal was geplant?

Asp: Eine Frage, die wir tatsächlich recht häufig hören. Ich bin ursprünglich auf die Idee gekommen, als ich mal wieder den wunderbaren „Krabat“ von Otfried Preußler gelesen hatte. Die Geschichte hat mich schon viele Jahre begeistert, aber zunächst einmal landete die Idee, die Geschichte zu vertonen für viele Jahre in der Schublade. Irgendwann jedoch erinnerte ich mich daran und dann war es soweit. Ich begann mit einer langen Recherche-Phase, in der ich tief in die Sage und die verschiedenen Interpretationen eintauchte, danach habe ich mir erlaubt, eine gute Portion eigener Ideen hinein zu bringen. Die Krabat-Mühle in Schwarzkollm ist thematisch natürlich wunderbar für ein Konzert, aber leider gibt es ja auch einige technische Aspekte, die zu beachten sind. Wir sondieren die Möglichkeiten diesbezüglich, denn unser Fan-Club „Die Schwärmer“ ist in regem Kontakt mit dem örtlichen Verein der Krabat-Mühle.

Wir können es derzeit weder bestätigen noch ausschließen.

Marco aus Leipzig:

Welche Musik, welche Bands hört ihr zur Zeit gern?

Asp: Nun, ich höre derzeit viele schöne Alben, die aber eher meine Sammlung vervollständigen und von daher oft aus den 80er und 90er Jahren stammen. Ich habe meine Liebe für Vinyl wiederentdeckt. Zeitgenössisches höre ich wenig, aber die neue Scheibe von Triptykon „Melana Chasmata“ läuft gerade sehr viel und als Kontrastprogramm viele Irish Folk Longplayer, passend zum goldenen Herbst. Aber momentan befinde ich mich auf einer ausgedehnten Tour, da beschäftigt man sich dann doch eher mit der eigenen Musik.

Cleo aus Dresden: Viele meiner Gothic-Freunde und auch ich sind Vegetarier. Wie steht ihr zu dem Thema?

Asp: Ich bin seit fast 20 Jahren Vegetarier. Einige meiner Freunde sind keine. Wir vertragen uns aber trotzdem gut, denn wir sind keine Missionare.

Sich ökologisch, fair und bewusst zu ernähren ist ein sehr umfassendes und moralisch anspruchsvolles Thema, da kann und sollte man Zeit darauf verwenden, vor allem, wenn man in einem immer noch extrem wohlhabenden westlichen Land zuhause ist. Es ist Zeit für eine Prioritätenverschiebung weg vom Luxuskonsum und hin zu guten Dingen. Ernährung ist da ein wichtiger Punkt. Oder auch Nahrung für die Seele. Weg vom Fast Food hin zur Qualität.=

Herzlichen Dank an ASP für das Interview und weiterhin eine erfolgreiche Tour wünscht das Team von musik-dresden.de

Weitere Informationen und ASP Tour 2017 Termine

Photo: PR ASP

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